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Auer Dult

Traditioneller Jahrmarkt in München

Die Auer Dult findet dreimal jährlich auf dem Mariahilfplatz im Münchner Stadtviertel Au statt und dauert neun Tage. Die erste Dult des Jahres, die sogenannte Maidult, beginnt am Samstag vor dem 1. Mai. Die Jakobidult beginnt am Samstag nach Jakobi (25. Juli), und die Kirchweihdult beginnt am Sonntag vor Kirchweih (dritter Sonntag im Oktober).

Ursprünglich bedeutete der Namen "Tult" oder "Dult" Kirchenfest. Während eines solchen, zumeist zu Ehren eines Heiligen stattfindenen Festes wurden um die Kirche meist Verkaufsstände aufgebaut und Waren feilgeboten. Im Laufe der Zeit veränderte das Wort langsam seine Bedeutung und stand nicht mehr für "Kirchenfest", sondern für "Jahrmarkt". Diese Märkte öffneten im Mittelalter auch für fremde Händler und Kaufleute, sie dienten vor allem dem Umsatz von Fernhandelsgütern. Tuche, Pelze, Gewürze, Gold- und Silberwaren wurden hier verkauft. Erst im 19. Jahrhundert wandelten sich die Märkte zu Verkaufsmessen der Klein- und Landkrämer. Auch die Gesundheitspflege und das Amüsement gehörten dazu: Quacksalber und Gaukler, Zahnbrecher und Taschenspieler, reisende Ärzte und Marionettenspieler brachten das Volk zum Lachen oder Weinen.
Budengasse während der Dult

Die Auer Dult in München hat eine lange Geschichte: 1796 verlieh Kurfürst Karl Theodor der Vorstadt Au das Recht, zweimal im Jahr einen Jahrmarkt abzuhalten. Eine brillante Parade der Auer Bürgerwehr anläßlich des hohen Besuchs war Grund dieser Ehre. So fanden ab 1799 jeweils im Mai und Oktober rund um die - damalige - Wallfahrtskirche Mariahilf die vielbesuchten Dulten statt. Zu dieser Zeit spielte sich das bunte Treiben noch vor den Toren Münchens ab. Erst mit der Eingemeindung der Au im Jahr 1854 wurden die Auer Dulten fester Bestandteil des Münchner Volksfestlebens. Als 1905 die Jakobidult vom Haidhauser Johannisplatz in die Au verlegt wurde, war das Dreigespann der Dulten, wie wir sie heute kennen, komplett.